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(c) Skoda Auto Deutschland / dpaBewerben während Corona? Auf das sollten künftige Azubis achten

01.02.2021

Ausbildung und Corona: Auf was kommt es bei der Bewerbung an?

Interview von Jürgen Haug-Peichl

Die Marschrichtung ist klar: Wir bleiben nach wie vor zu Hause und halten Abstand. Das lässt sich mit dem Start ins so neue Berufsleben aber schwer vereinbaren. Wie passen Corona-Regeln und Ausbildung in Unterfranken zusammen?

Da im Februar traditionell die heiße Phase um Bewerbungen für Ausbildungen beginnt, gibt es hier einige drängende Fragen zur Ausbildung während Corona. 

Macht eine Bewerbung um eine Ausbildung während Corona überhaupt Sinn?

Auf jeden Fall, meint Barbara Hoffstadt, Leiterin der Abteilung Ausbildung bei der Handwerkskammer für Unterfranken. Der Fachkräftemangel sei nach wie vor groß, so dass viele Betriebe nach qualifiziertem Nachwuchs suchten. Wie die Kammer vor einigen Tagen mitteilte, sind in in der Region allein im Handwerk derzeit 1700 Lehrstellen frei.

Bis wann sollte ich meine Bewerbung versenden?

So schnell wie möglich, rät Hoffstadts Kollege bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt, Lukas Kagerbauer. "In vielen Betrieben laufen die Bewerbungsphasen bereits auf Hochtouren." Wer sich frühzeitig bewirbt, habe mehr Zeit für ein Praktikum und damit für die Findungsphase, ergänzt Hoffstadt. Ihr Tipp: Für die Bewerbung das Jahreszeugnis aus 2020 oder das Zwischenzeugnis des laufendes Schuljahres verwenden.

Viele Möglichkeiten: Online-Bewerbung oder doch schriftlich? Lieber persönlich oder per Video vorstellen? 

Eine schriftliche Bewerbung per Mail oder per Briefpost sei auch in Corona-Zeiten ratsam, meint Hoffstadt. Ihr Tipp: Vorher im favorisierten Betrieb fragen, wie das Bewerbungsverfahren konkret läuft, ob also später zum Beispiel ein Video-Chat erwünscht ist. Ein persönliches Vorstellungsgespräch im Betrieb sowie ein Praktikum seien unter Einhaltung der gängigen Corona-Regeln nach wie vor zulässig.

Vorstellungsgespräch per Video: Was ist wichtig?

Dazu haben wir bereits einen Artikel auf jobs.mainpost.de mit ausführlichen Informationen aufbereitet: Auf was muss ich beim Online Vorstellungsgespräch achten?

Bei welchen Betrieben läuft es trotz Pandemie? 

"Wie meistern Sie derzeit die Corona-Krise, welche Herausforderungen sind auf Ihr Unternehmen zugekommen?": Solche Fragen sind nach Meinung von IHK-Vertreter Kagerbauer erlaubt und zeigen Interesse des Bewerbers. Als Quellen für die Recherche empfiehlt er Tageszeitungen, die Website der Firma, die sozialen Netzwerke, Karriere-Plattformen und Bewertungsportale. Für Hoffstadt von der Handwerkskammer stellt sich die Ausgangsfrage kaum: Die Mehrheit der Betriebe in Unterfranken sei "bislang recht gut" durch die Corona-Krise gekommen. Selbst gebeutelte Unternehmen bildeten grundsätzlich weiter aus, weil sie für die Zeit nach der Pandemie unbedingt Fachkräfte brauchten. "Deshalb können Bewerber davon ausgehen, dass ein Betrieb, der zum Bewerbungsgespräch einlädt, aus Überzeugung ausbildet und entsprechend langfristig plant."

In welchen Ausbildungsberufen gibt es in Unterfranken die größten Chancen?

In nahezu allen, meinen Hoffstadt und Kagerbauer. Wichtig sei, dass sich die Bewerber auch wirklich für einen Beruf interessieren. Hierbei sollten die eigenen Talente und Neigungen im Vordergrund stehen. Wer Motivation und Eignung mitbringe, der "hat in nahezu allen Handwerksberufen gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz", so Hoffstadt.

Wo verdienen Azubis in der Region am meisten?

Für Barbara Hoffstadt zählt die Höhe des Lohnes "nicht zu den wichtigsten Entscheidungskriterien". Vielmehr seien "Herz und Leidenschaft" für den gewählten Beruf ausschlaggebend. Wer das mitbringe, "dem stehen alle Wege offen". Die Expertin der Handwerkskammer weist darauf hin, dass es seit einem Jahr eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung gebe, wonach für Azubis, die heuer beginnen, der Monatslohn bei mindestens 550 Euro liege. Dies gelte fürs erste Lehrjahr. In den meisten Handwerksberufen würden freilich "deutlich höhere Ausbildungsvergütungen bezahlt". In der Tat: Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn bekommt zum Beispiel ein Dachdecker im ersten Lehrjahr 760 Euro, im zweiten 910 und im dritten 1160. Ein Bankkaufmann startet gar mit 1056 Euro und erhält gegen Ende der Ausbildung 1170 Euro monatlich.

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