26.09.2024 ● JP
DGB Jugend fordert AzubiWerk in Würzburg, um bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen
Wohnraum muss für alle verfügbar sein, meint die DGB Jugend Unterfranken und fordert deshalb die Gründung eines eigenen AzubiWerks für Würzburg. Dahinter stecke ein Komplex, der einerseits bezahlbaren, andererseits aber auch bedarfsgerechten Wohnraum für Auszubildende in Würzburg und Umgebung biete.
Das erfülle nicht nur das Bedürfnis vieler junger Menschen, von Zuhause auszuziehen und selbstständig zu werden, sondern steigere auch die Attraktivität der Stadt Würzburg als Ausbildungsstandort, so die regionale Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Bundesweit waren 2023 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt, während gleichzeitig 63.700 junge Menschen auf der Suche keinen passenden Ausbildungsplatz für sich gefunden haben.
DGB Jugend Unterfranken sieht hohe Mieten als eine Ursache, warum Unternehmen keine Azubis finden
Strukturelle Probleme wie beispielsweise zu hohe Mieten würden sich vor allem in kleinen Betrieben bemerkbar machen. Wohnen sei also auch für Betriebe ein wichtiges Thema. “Wer möchte, dass Ausbildungsberufe attraktiver werden und sich wieder mehr Menschen für eine Ausbildung entscheiden, muss bereit sein, die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern.”, so Tim Maertsch, Vertreter der DGB Jugend Unterfranken.
Wohnen in Würzburg: Azubis sollen bei Wohnungen mitgestalten können
Das Würzburger AzubiWerk soll aber nicht nur bezahlbaren Wohnraum bieten, sondern von Anfang an, also ab Beginn der Konzeption bis zum laufenden Betrieb, von Azubis mitgestaltet werden, um ihre Bedarfe und Vorstellungen von selbstbestimmtem Wohnen aufzugreifen und umzusetzen.
“Während ihrer Ausbildung stehen die Azubis oft unter großem Druck, die Angst vor Mieterhöhungen oder der Willkür der Vermieter:innen ausgesetzt zu sein, sollte keine zusätzliche Belastung sein", findet Franziska Müller, DGB-Jugendsekretärin in Unterfranken, “Ein AzubiWerk kann Auszubildenden die Sicherheit bieten, die sie brauchen - nämlich günstigen Wohnraum für die gesamte Dauer ihrer Ausbildung”.
Würzburg wäre weitere Modellstadt für Wohnungen dieser Art für Azubis
Würzburg wäre zwar nicht die erste bayerische Stadt, die das Projekt AzubiWerk umsetzt, hätte aber eine Vorreiterrolle. In München gibt es bereits einen von der Stadt München, der DGB-Jugend München und dem Kreisjugendring München-Stadt gegründeten AzubiWerk e.V., zu dem zwei Wohnheime gehören. Die Erfahrung aus München zeige, dass das Angebot angenommen werde und auch Betriebe das Projekt der bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnungen für Azubis es als Erfolg bewerten.