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Jobwechsel in eine andere Branche(c) Getty Images

12.07.2024 JP

5 Anzeichen, dass es Zeit ist für einen Job-Wechsel

Der Wecker klingelt und das erste, an das Sie denken, ist „Warum tue ich mir das eigentlich an?“. Unmotiviert quälen Sie sich an Ihren Arbeitsplatz und hoffen, dass der Tag möglichst schnell zu Ende geht. Sollte es Ihnen mindestens zweimal pro Woche so gehen, ist es vielleicht an der Zeit, sich nach einem neuen Job umzusehen. Hier zeigen wir Ihnen fünf Anzeichen dafür, dass ein Arbeitsplatzwechsel sinnvoll wäre.

  1. Negatives Arbeitsklima

Sie haben täglich Angst, etwas Falsches zu sagen? Im Büro herrscht eine unterkühlte Stimmung und im Kollegenkreis wird sich nichts gegönnt? Wenn Sie sich im Büro alleine fühlen und das Gefühl haben, dass Ihre Kollegen mehr über Sie lachen als mit Ihnen, ist es an der Zeit, sich vielleicht nach einem neuen Job umzusehen. Sollte es sogar zum aktiven Mobbing kommen, heißt es „Nichts wie weg hier!“.

Vor allem, wenn auch der Führungsstil Ihres Vorgesetzten nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Wenn häufige Überstunden als selbstverständlich betrachtet werden, Ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird und man Ihnen nichts zutraut, macht eine weitere Zusammenarbeit nur wenig Sinn. Denn eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz wirkt sich nicht nur negativ auf die Arbeitsergebnisse, sondern auch auf Ihre Psyche aus. Das kann Sie auf Dauer kaputtmachen – also warum länger mit Problemen herumschlagen, die man bei einem neuen Arbeitgeber nicht haben muss?

Das sollten Sie aber bedenken: Besteht ein Konflikt lediglich zwischen Ihnen und einem bestimmten Kollegen, suchen Sie zunächst einmal das Gespräch mit dieser Person. Sollte das nicht möglich sein, bitten Sie einen anderen Kollegen darum, dass er bei der Vermittlung hilft. Vielleicht beruhen die Unstimmigkeiten ja auch nur auf einem Missverständnis und können mit einem klärenden Gespräch aus der Welt geschafft werden.

Bei Problemen mit dem Vorgesetzten, sprechen Sie zunächst einmal mit Ihren Kollegen. Geht es ihnen vielleicht ähnlich oder wissen Sie vielleicht sogar woran die schlechte Stimmung liegen könnte? In diesem Fall können Sie das Problem gemeinsam bei Ihrem Chef ansprechen. Als Gruppe fühlen Sie sich zum einen selbstbewusster, und zum anderen wird Ihrem Vorgesetzten eher bewusst, dass tatsächlich ein Problem besteht. Sollte ihr Ärger jedoch eher daher rühren, dass Ihr Chef Sie vor Kurzem kritisiert hat, erörtern Sie rational, ob die Kritik berechtigt und konstruktiv war. Reagieren Sie in solchen Situationen nicht direkt über.

  1. Job und Privatleben werden nicht mehr getrennt?

Man kennt die Situation: Es ist kurz vor 17 Uhr, und man ist gerade dabei, nach Hause zu gehen, da kommt der Chef vorbei und bittet einen doch noch schnell, ein Projekt zu Ende zu bringen. Mal wieder muss man den Partner/die Familie anrufen und darüber informieren, dass man es erneut nicht zum Abendessen schafft. Entsprechend schlecht ist dann natürlich die Stimmung, wenn man endlich nach Hause kommt. „Du denkst ja nur noch an deinen Job!“, ist dann oft der Vorwurf. Streit ist also programmiert. Nicht unbedingt die besten Gegebenheiten, um sich von der Arbeit zu erholen.

Aber auch wenn man ohne Überstunden nie wirklich Feierabend hat und mit dem Kopf ständig bei der Arbeit ist, wird es Zeit, einige Dinge zu hinterfragen. Bin ich überhaupt noch zufrieden, mit dem was ich mache? Sind die Werte, die das Unternehmen vertritt, die gleichen wie meine privaten Wertvorstellungen? Stehe ich voll und ganz hinter meinem Arbeitgeber oder schäme ich mich dafür, wo ich arbeite und was ich mache? Sollten Groll und Zweifel beim Beantworten dieser Fragen überwiegen, wäre ein Wechsel eine sinnvolle Alternative zur momentanen Situation. Denn am Ende sollten Sie schließlich Arbeiten, um zu Leben anstatt andersherum.

Das sollten Sie aber bedenken: An jedem Arbeitsplatz gibt es Tage, die unter Umständen einige Überstunden mit sich bringen. Die Gründe hierfür können verschieden sein: Vielleicht steht gerade ein großes Projekt an und alle sind deswegen gestresst. Oder es gab Umstrukturierungen und alle müssen sich erst einmal wieder „eingrooven“. Sollte diese Situation also nur für absehbare Zeit bestehen, ist es noch kein Grund zur Kündigung.

Für einige Zeit werden auch Ihre Liebsten sicherlich Verständnis für Ihre verlängerten Arbeitszeiten haben. Erst wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird und Ihr Privatleben unter dem Arbeitsstress leidet, sollten Sie handeln. Sprechen Sie aber zunächst erstmal mit Ihrem Chef. Manchmal merkt dieser gar nicht, wie viel Stress manch einer seiner Arbeitnehmer hat. Vielleicht kann das Problem ja auch durch eine bessere Arbeitsteilung innerhalb des Teams gelöst werden.

  1. Gefährdete Gesundheit

In den letzten Monaten haben Sie gefühlt mehr Stunden im Wartezimmer Ihres Hausarztes als an Ihrem Arbeitsplatz verbracht? Wenn Ihre Arbeit Sie krank macht, sollten Sie dringend etwas daran ändern. Arbeiten Sie zum Beispiel mit Materialien die gesundheitsgefährdend sind und der Arbeitsschutz durch Ihrem Arbeitgeber ist nur unzureichend? Oder sitzen Sie so lange am Schreibtisch, dass Sie es vor Rückenschmerzen kaum noch schaffen morgens aus dem Bett aufzustehen? Diese Umstände sollten Sie unter keinen Umständen einfach so hinnehmen.

Ihre Gesundheit sollte immer im Vordergrund stehen. Und dabei geht es nicht nur um Ihre körperliche Unversehrtheit, sondern auch um Ihre psychische. Denn auch Stress und Leistungsdruck können krank machen. Diese sogenannten psychosomatischen Erkrankungen zeigen sich dann häufig in Form von Magen- und Darmerkrankungen, Kopfschmerzen und Herzrasen äußern. Auf Dauer bringt das einen Verlust der Lebensqualität mit sich. Ein Zustand den Sie nicht hinnehmen müssen.

Das sollten Sie aber bedenken: Wie auch schon in den vorangegangen Beispiel ist Reden die wichtigste Regel! Sie haben das Recht auf Arbeitssicherheit und/oder gesundheitsfördernde Maßnahmen. In zahlreichen Unternehmen werden zum Beispiel Sport- und Präventionskurse angeboten. Auch bei Mobbing gibt es eventuell die Möglichkeit einer Versetzung in eine andere Abteilung.

Gestehen Sie sich selber auch ein, wenn Sie überfordert sind. Das ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche, sondern sowohl für Sie und auch Ihren Arbeitgeber von Vorteil, um Krankheitstage zu verhindern. Sollten interne Gespräche zu nichts führen, können auch externe Stellen adressiert werden. Hier stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auf ihrer Website www.baua.de die Kontaktdaten von verschiedenen Anlaufstellen zur Verfügung.

  1. Fehlende Perspektiven

Jeden Tag schleppen Sie sich zur Arbeit und sind schon lange dem immer gleichen Trott verfallen. Neue Herausforderungen? Fehlanzeige! Persönliche Weiterentwicklung oder Schulungsmoptionen? Nicht einmal ansatzweise! Ganz zu schweigen von den Zukunftsperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten.

Wenn Sie das Gefühl haben unterfordert und gelangweilt zu sein und keinen persönlichen Mehrwert in Ihrer Arbeit zu finden, ist es höchste Zeit sich nach etwas Neuem umzuschauen. Fragen Sie sich ob Ihnen der Job immer doch das bietet, weshalb Sie sich für ihn entschieden haben. Und tun Sie tatsächlich das, was Sie am besten können? Wenn Sie diese Fragen mit einem „Nein“ beantworten müssen, macht eine weitere Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen nur noch wenig Sinn.

Das sollten Sie aber bedenken: Bevor Sie sich nach einem anderen Arbeitgeber umschauen, hinterfragen Sie auch die Alternativen. Wie sicher sind die Branche und die neuen potenziellen Arbeitgeber? Haben die Berufe Zukunft und wie sieht es dort mit Weiterbildungen und Entwicklungschancen aus? Und wenn Sie sich in der Firma generell wohlfühlen, gibt es vielleicht die Alternative des Wechsels in eine andere Abteilung? Die neuen Aufgaben in einem anderen Team, können den Frust und der Unterforderung einfach entgegenwirken.

  1. Unsicherheit und Angst

Kann ich mir den kommenden Urlaub nach Kanada tatsächlich leisten oder wird es doch nur wieder eine Ferienwohnung an der Ostsee? Und kann ich mir die zwei Wochen Abwesenheit bei meinem befristeten Vertrag überhaupt leisten? Diese Fragen sollten Sie sich im Idealfall nicht stellen müssen. Schließlich arbeiten sie lange und hart – egal ob in Festanstellung oder befristet. Also sollte auch die Vergütung entsprechend sein.

Leider ist das in vielen Fällen aber nicht so. Einige Arbeitsgeber sind der Auffassung Überstunden gehörten nun einmal dazu und müssten nicht vergütet werden – schließlich sei das Teil des Jobs. Gerade mit der Unsicherheit eines befristeten Betrages nimmt man das dann aus Angst so hin. Aber warum dann nicht lieber eine Festanstellung bei einem anderen Arbeitgeber anpeilen?

Doch nicht nur finanzielle Unsicherheit kann einem das Leben schwer machen. Vielmehr kann auch ein drohender Arbeitsplatzverlust das Leben eines jeden auf den Kopf stellen. Stehen in Ihrer Firma zum Beispiel Personalkürzungen an? Und wie wahrscheinlich ist es, dass Sie betroffen sein könnten? Solche Ängste beeinflussen nicht nur Ihre Arbeitsweise, sondern auch ihr Privatleben. Sollten Sie die Vermutung haben, dass Ihnen in Ihrem Unternehmen keine finanzielle Sicherheit mehr geboten werden kann, ist es sinnvoll, sich nach einem alternativen Arbeitgeber umzuschauen.

Das sollten Sie aber bedenken: Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse! Kursieren entsprechende Gerüchte, zögern Sie nicht die Personalabteilung oder Ihren Vorgesetzten damit zu konfrontieren und nachzufragen. Manchmal funktioniert nämlich auch der Flurfunk nicht immer zuverlässig. 

Sollten die Gerüchte stimmen, schauen Sie sich nach neuen Jobs um. Schließlich bleibt Ihnen ja noch die gesetzliche Kündigungsfrist.

Wenn Ihnen Ihr Chef auch zum dritten Mal in Folge wieder nur einen befristeten Vertrag anbieten möchte, seien Sie selbstbewusst und fordern eine Festanstellung. Wenn ihr Arbeitgeber Sie wirklich behalten möchte, wird er Ihnen hier auch entgegenkommen. Vielleicht ist die selbstbewusste Haltung ja genau das, was er bisher noch bei Ihnen vermisst hat. Verkaufen Sie sich also nicht unter Wert!

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