15.02.2023
Job in der Hauswirtschaft: Annika aus Hammelburg stellt ihre Arbeit vor
Regelmäßig finden sich auf dem Karriereportal der Region, jobs.mainpost.de, Jobs als Hauswirtschafter (m/w/d). Was steckt eigentlich hinter dem Job und warum ist es auch für junge Menschen spannend, im Bereich Hauswirtschaft zu arbeiten? Das beantwortet Annika Martin, unterfränkische Botschafterin der Hauswirtschaft. Die 25-Jährige stammt aus der Nähe von Hammelburg und hat ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin abgeschlossen, momentan befindet sie sich in einer Fortbildung zur Betriebswirtin in Triesdorf.
Im Interview mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg (AELF) verrät sie, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat.
Frage: Annika, wie beschreibst du deine Arbeit als Hauswirtschafterin?
Annika: Natürlich geht es viel um häusliche Arbeiten, aber die Hauswirtschaft ist modern, vielseitig, digital und weit weg von alten Klischees. Es geht darum, Menschen glücklich zu machen mit gutem Essen, sauberer Wäsche, wohnlicher Umgebung und wertschätzender Betreuung.
Du bist eine Botschafterin der Hauswirtschaft. Was ist das?
Annika: Das ist eine ehrenamtliche Tätigkeit beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Wir machen dabei Werbung für die Hauswirtschaft, zeigen, wie vielfältig und abwechslungsreich die Berufe der Hauswirtschaft sind. Wir haben einen Blog, gehen auf Berufsmessen, geben Interviews und arbeiten jung und dynamisch am Image der Hauswirtschaft.
Du sagst, die Arbeit ist vielfältig. Wie sieht die Praxis denn aus?
Annika: Das kann ganz unterschiedlich sein und kommt immer darauf an, in welchem Betrieb man arbeitet. Es gibt natürlich die drei Hauptbereiche Küche, Wäscheversorgung und Reinigung. Aber auch Gartenarbeit oder kreative Gestaltung gehören dazu, wenn es darum geht, Räume schön herzurichten. Wir kümmern uns auch um Hygiene oder Qualitätsmanagement. Wir organisieren, planen Veranstaltungen, helfen bei Festen. Hauswirtschaft ist eigentlich überall mit dabei.
In welchen Betrieben arbeitet eine Hauswirtschafterin?
Annika: Die Möglichkeiten sind groß, genau wie die Nachfrage nach uns Fachkräften. Man kann in Großküchen arbeiten, in Krankenhäusern, Tagungshäusern, Kinderhäusern, aber auch in der Wohngruppe einer Senioreneinrichtung. Überall, wo Menschen in irgendeiner Art versorgt oder betreut werden müssen.
Wie bist du auf den Beruf der Hauswirtschafterin aufmerksam geworden?
Annika: Ich nenne es immer meinen zweiten Weg. Ich habe zuerst eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht, wollte aber mehr Abwechslung und mehr Kreativität in meinem Job. So kam ich auf die Hauswirtschaft, habe eine duale Ausbildung gemacht und bin jetzt in einer Fortbildung zur Betriebswirtin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement an der Fachakademie in Triesdorf.
Momentan wird überall von Nachhaltigkeit gesprochen. Spielt da in deinem Beruf auch eine Rolle?
Annika: Definitiv, in der Hauswirtschaft geht es immer auch um Nachhaltigkeit. Wir überlegen jeden Tag, wie wir unsere Ressourcen am sinnvollsten einsetzen. Da geht es darum, die Umwelt zu schonen, Wasser oder Energie zu sparen, aber auch um Geld und die wertvolle Ressource Zeit. Wer plant und ein bisschen überlegt, kann seinen Haushalt ein ganzes Stück nachhaltiger führen.
Wir sprechen vom Geld. Was kann man als Hauswirtschafterin verdienen?
Annika: In der Ausbildung startet man etwa mit 700 Euro im Monat und wenn man ausgelernt hat, kann man als Berufseinsteiger mit etwa 2000 Euro rechnen. Es kommt natürlich auch immer ein bisschen auf den Betrieb und die Tarifverträge an. Aber mit Berufserfahrung und Fortbildung steigt auch das Gehalt. Und die Fortbildungsmöglichkeiten sind groß. Man kann sich an den eigenen Stärken orientieren und zum Beispiel eine Fortbildung zur Meisterin, zur Dorfhelferin oder zur Technikerin machen. Auch der Weg in ein Studium ist möglich.
Warum hast du dich für eine duale Ausbildung entschieden?
Annika: Ich wollte neben der Berufsschule auch Praxiserfahrung sammeln. Dazu war ich in einem Tagungshaus, in dem alle Bereiche der Hauswirtschaft abgedeckt werden. So habe ich auch praktisch gelernt und im Kontakt mit unseren Gästen gemerkt, worin der Sinn dieser schönen Arbeit besteht.
Teilen per: