04.07.2022
Jobs in den Medien: Fünf Vorurteile, fünf Antworten
Eine Menge meist junger Menschen wollen in die Medienbranche. Es winken Jobs, bei denen viel mit Instagram, Content Management Systemen, Gestaltungsprogrammen und Text, Ton und Bild gearbeitet werden kann. Doch nicht jeder ist begeistert, wenn er von vermeintlichen Bedingungen hört, die Jobs in der Medienbranche mit sich bringen. Die Leiterin der wüma in Würzburg, des Aus- und Weiterbildungscampus der Mediengruppe Main-Post, klärt fünf Vorurteile.
1. Wer in den Medien angestellt ist, muss immer kreativ arbeiten
Nein, in der Medienwelt gibt es sehr viel mehr als Kreativjobs. Auch ein Talent fürs Schreiben und Berichterstatten ist nicht nötig. Denn Jobs in der Medienbranche befinden sich auch im Einkauf oder dem Vertrieb. Bessere Voraussetzung: Vieles ausprobieren und testen wollen.
2. Man muss schon mal in Medien gearbeitet haben
Wie soll ich für Medien arbeiten, wenn ich noch kein Vorwissen habe? Für fast alle Jobs in den Medien muss man schon durch zig Praktika gegangen sein, heißt es. Das stimmt für gewisse Berufsbilder, aber nicht für alle. Wer als Trainee beispielsweise bei der wüma in Würzburg einsteigt, braucht kein Medienvorwissen, allerdings ein abgeschlossenes Studium.
3. Es regnet Überstunden
Viel Arbeit, eher zu viel Arbeit kennzeichnen offenbar Medienjobs. Stimmt das? Die wüma-Leiterin Alexandra Köth sagt, dass es manche Bereiche und Unternehmen in der Medienbranche gibt, bei denen das zutreffen kann. Daher gilt folgende Checklist:
- Sind vertraglich genaue Stunden pro Woche geregelt?
- Was passiert mit Überstunden?
- Gibt es im jeweiligen Job Wochenendarbeit?
Beispiel Main-Post: Vertraglich warten hier 40-Stunden-Wochen, Überstunden können im Rahmen der Vertrauensarbeitszeit ausgeglichen werden. Wochenendarbeit gibt es im Medienhaus, als Trainee ist das aber eher eine Ausnahme.
4. Einstieg in die Medien: Kaffeekocher:in
Am Anfang darf man zu wenig selbst machen, ist eher fürs Kaffeekochen zuständig. Diese Angst haben die meisten – auch außerhalb der Medienbranche – bei einem Einstieg. In den Medien ist aber eher das Gegenteil der Fall. Besonders dann, wenn beispielsweise eine Ausbildung in ihrer Struktur klar geregelt ist, auch, was im jeweiligen Ausbildungsblock zu lernen und zu erledigen ist.
5. In der Medienbranche verdient man zu wenig
Verglichen mit technischen Berufen ist das nicht immer ein Vorurteil. Medienjobs sind nicht immer top bezahlt, in der Mediengruppe sagt Alexandra Köth allerdings: „Wir bezahlen marktübliche Gehälter, die nicht an der Medienbranche festzumachen sind.“ Mit einer unterdurchschnittlichen Bezahlung kämen auch keine guten Fach- und Führungskräfte, so Köth. Und auch im Medienhaus gibt es eben nicht nur klassische Kreativ-Medienjobs, sondern ebenfalls eine IT und technische Berufe, die entsprechend vergütet sind.
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