23.07.2020 ● JP
Jobsuche über 50: So klappt es mit einem neuen Job im Alter
Ein neuer Job - und das mit über 50? Eine Vorstellung, die für manchen Arbeitnehmer unvorstellbar scheint. Doch der Jobwechsel im Alter ist heute nicht mehr unüblich.
Das Renteneintrittsalter liegt mittlerweile (Stand: Juli 2020) bei 67 Jahren. Ob sich dieses noch weiter erhöht, kann heute noch nicht gesagt werden. Fast 20 Jahre also, die ein 50-jähriger Arbeitnehmer noch auf seine Rente warten muss. Die Option, gar nicht mehr arbeiten gehen zu müssen, fällt für viele Arbeitnehmer schon deshalb einmal weg.
Entmutigen lassen sollte man sich aufgrund eines höheren Alters bei der Jobsuche nicht, denn es gibt einige Gründe, sowie auch Vorteile für Arbeitgeber erfahrene Mitarbeiter einzustellen.
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Gute Gründe für die Jobsuche mit über 50 Jahren
Die Stelle im alten Unternehmen wurde gestrichen, der befristete Arbeitsvertrag ist ausgelaufen oder aber man ist körperlich einfach nicht mehr in der Lage die Tätigkeit ordentlich auszuführen. Dann wird die Jobsuche im Alter aktueller denn je.
Viele Unternehmen streichen Stellen, die nicht mehr notwendig sind. Die Digitalisierung leistet dabei einen großen Beitrag. Denn: Viele Stellen können von intelligenten Softwaresystemen übernommen werden. Wer sich als Arbeitnehmer nicht konsequent auf neue Entwicklungen einlässt und sich entsprechend weiterbildet, muss damit rechnen, dass eine veraltete Stelle gestrichen und keine geeignete andere Stelle angeboten wird.
Manche Veränderungen sind absehbar, treffen Sie Vorkehrungen
Wer einer Tätigkeit nachgegangen ist, die eine bestimmte körperliche Fitness voraussetzt, der muss im höheren Alter damit rechnen, diese nicht mehr ausführen zu können. Doch diese Veränderung ist absehbar. Arbeitnehmer können sich also auf den Jobwechsel zu einem bestimmten Zeitpunkt einstellen und Vorbereitungen treffen. Etwa Weiterbildungen, um administrative Tätigkeiten anstatt der körperlichen ausüben zu können.
Vorteile - deshalb lohnt es sich Mitarbeiter Ü50 einzustellen
Wer seinen Job im Alter von über 50 Jahren noch einmal wechseln muss, der wird vor eine Herausforderung gestellt. Der Arbeitsmarkt ist voll von jungen motivierten Berufsanfängern. Doch nicht immer ist es für ein Unternehmen sinnvoller den Berufsanfänger einem erfahrenen Arbeitnehmer vorzuziehen. Arbeitnehmer, die schon viele Jahre im Berufsleben und -alltag angekommen sind, bieten Vorteile.
Jahrelange Erfahrung: Fachliche und soziale Kompetenz
Mit meist über 20 Jahren Berufserfahrung ist ein Arbeitnehmer über 50 mit fachlichen Kenntnissen ausgerüstet. Man kann ältere Mitarbeiter klar als qualifizierte Fachkräfte bezeichnen. Um dem Fachkräftemangel am Markt entgegen zu streben ist es für Unternehmen also umso wichtiger, qualifiziertes Fachpersonal einzustellen.
Doch nicht nur im Bezug auf fachliche Kenntnisse können ältere Arbeitnehmer gegenüber Berufseinsteigern punkten. Soziale Kompetenz im Arbeitsalltag ist eine der wichtigsten Komponenten für ein funktionierendes Klima am Arbeitsplatz. Wer bereits sein halbes Leben, oder länger, 40 Stunden in der Woche mit anderen Menschen den Alltag teilen musste, der bringt soziale Schlüsselqualifikationen mit.
Tatkräftige Unterstützung für junge Berufseinsteiger
Es ist bewiesen, dass die richtige Mischung am Arbeitsplatz die Leistung des Unternehmens ausmacht. Deshalb gilt es für Arbeitgeber nicht nur junge und dynamische Berufseinsteiger einzustellen, sondern eine gesunde Mischung aus jung und erfahren.
Junge Arbeitnehmer, die gerade ihre Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben, können mit neuen Ideen frischen Wind in jedes Unternehmen bringen. Doch ob diese theoretischen Ideen umsetzbar sind, kann nur von jemandem beurteilt werden, der jahrelange Erfahrung besitzt. Der Vorteil von gemischten Teams: Die Mitarbeiter lernen gegenseitig voneinander.
Abgeschlossene Familienplanung
Die meisten Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter haben bereits Familie. Die Gefahr für das Unternehmen, den Arbeitnehmer aufgrund von Elternzeit für ein paar Monate oder womöglich ganz zu verlieren, fällt in den meisten Fällen weg.
Nachteile - daran sollten Arbeitssuchende über 50 arbeiten
Wer als älterer Arbeitnehmer am Markt auftritt, der hat oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Oftmals ist die Jobsuche mit über 50 Jahren nicht leicht, denn aufgrund von Vorurteilen kommen viele Bewerber nicht in die engere Auswahl.
Körperliche und mentale Einschränkungen ausgleichen
Es steht außer Frage, dass man mit über 50 Jahren körperlich nicht mehr so fit ist, wie ein 20-jähriger Berufseinsteiger. Das Gesundheitssystem wird immer fortschrittlicher und die Menschen bleiben länger fit.
Geistig und mental sind Menschen mit über 50 Jahren wohl auch nicht mehr so schnell im Denken, wie junge Berufseinsteiger. Zwar dauert womöglich ein Lernprozess oder die Bearbeitung verschiedener Themen etwas länger, dennoch können Fachkräfte mit jahrelanger Berufserfahrung sicher einiges auch schneller erledigen und überdenken, als ein unerfahrener Berufseinsteiger.
Tägliches Arbeiten hält mental fit. Kontakt zu Kollegen, ein geregelter Arbeitsablauf und die Anregung zum Denken beansprucht das Gehirn und lässt den Arbeitnehmer damit auch nicht “einrosten”.
Technisches Verständnis weiterbilden
Junge Menschen wachsen im Zeitalter der Digitalisierung mit Computern, Handys und allen möglichen technischen Systemen auf. Im Hinblick auf Verständnis relevanter technischer Systeme, die im Unternehmen verwendet werden, haben junge Arbeitnehmer damit einen Vorteil.
Weiterbildungen und Schulungen für das ältere Personal kostet das Unternehmen Geld. Wer als älterer Bewerber bei Unternehmen punkten will, bildet sich idealerweise selbst weiter. Dafür gibt es neben kostenpflichtigen Schulungen auch viele kostenfreie Möglichkeiten sich grundlegende Kenntnisse anzueignen.
Fachkräfte mit umfangreicher beruflicher Erfahrung sind teurer
Für Unternehmen ist es schlichtweg günstiger Berufseinsteiger oder Arbeitnehmer mit noch geringer Berufserfahrung einzustellen. Je mehr Erfahrung eine Fachkraft mitbringt, desto mehr kostet diese das Unternehmen. Seien sich dessen bewusst und vermitteln Sie ihrem neuen Arbeitgeber, warum Sie ihr Geld wert sind!
Viele Unternehmen wissen trotz Nachteilen und vieler Vorurteile, was sie an ihren Fachkräften und älteren Mitarbeitern schätzen können. Man sollte der Jobsuche mit über 50 Jahren also nicht zu skeptisch gegenüber stehen. Denn die Chancen auf eine Einstellung stehen gar nicht so schlecht, auch wenn die Suche ein paar Tage länger dauern kann als noch vor dreißig Jahren.
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