10.07.2019 ● JP
Urlaub vom Job: Lieber ein kurzer Urlaub als ein langer?
Wer in Deutschland arbeitet, hat Anspruch auf Urlaub. Für alle, die eine Fünf-Tage-Woche im Job abstrampeln, sind das mindestens 20 Werktage. Sollten Arbeitnehmer diese vier bis acht Wochen Erholung vom Arbeitgeber am Stück abfeiern, oder ist ein kurzer Urlaub besser als ein langer?
Die meisten Psychologen sind sich einig. Mehrere kurze Urlaube sind besser, als die komplette Urlaubszeit in einem Rutsch zu nehmen. Auf das Jahr gesehen habe man dadurch von der Ferienplanung mehr, sagt beispielsweise Carmen Binnewies, Professorin für Arbeitspsychologie in Münster, gegenüber berlin.de.
Wirkung von Urlaub ist nicht sehr nachhaltig
Johannes Wendsche, Psychologe an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) in Dortmund, ergänzt gegenüber der Zeitschrift „Forschung & Lehre“, dass die Wirkung von Urlaub meist nicht nachhaltig sei. So kann auch ein sechswöchiger Urlaub auf einer Trauminsel so schnell aus den Gedanken geblasen sein wie eine Woche Erholung auf Balkonien. Die Arbeit hat einen schnell wieder im Griff.
Der Tipp der Wissenschaftler ist, öfter mal eine kurze Pause einzulegen. Aber Achtung: Nicht jeder Kurzurlaub bringt die gewünschte Befreiung. Das Minimum ist eine Arbeitswoche frei, um den Körper und Geist so zu entspannen, als sei man mehrere Wochen in den Ferien.
Info: Wie viel Urlaub steht mir zu?
Die Mindestanzahl von Urlaubstagen für einen deutschen Arbeitnehmer ist gesetzlich geregelt. Das Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) sieht für Arbeitnehmer pro Jahr mindestens vier Wochen Erholungszeit ohne Verlust von Einkommen vor. Sonntage und gesetzliche Feiertage sind als Urlaubstage nicht vorgesehen, es zählen nur Wochentage. Im BUrlG § 3, Abs. 1 steht, dass bei einer Sechs-Tage-Woche mindestens 24 Werktage pro Jahr Urlaub sein sollen. In einer Fünf-Tage-Woche sind 20 Werktage Minimum, bei einer Vier-Tage-Woche müssen Arbeitgeber ihren Angestellten mindestens 16 Urlaubstage gewährleisten.
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