09.06.2020
Wie gesund ist Rivalität unter Arbeitskollegen?
Foto: Unsplash
Wer im Wettbewerb ist, kann Bestleistungen erreichen. Das ist sicher. Doch in manchen Fällen passiert auch das genaue Gegenteil, zeigen Beispiele aus der Arbeitswelt. Denn wer sich zu stark mit seinem Rivalen beschäftigt, verliert den Blick aufs Wesentliche. Eine Sache ist dabei entscheidend.
„Entscheidend ist, ob Misstrauen, Missgunst und Feindseligkeit im Spiel sind”, sagt Timo Müller. Er leitet das Institut für Konfliktmanagement und Führungskommunikation (IKuF). „Oft steckt hinter einer solchen Rivalität nämlich kein einfaches, spielerisches Kräftemessen, sondern ein ungelöster Konflikt oder gleich mehrere Konflikte zusammen.” Dann ist oft die Führungskraft gefragt, denn ein einfacher Hinweis, den Streit und Wettbewerb einfach ruhen zu lassen, reiche meist nicht aus.
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Bei Rivalität: Trennen in unterschiedliche Teams ist eine Lösung
Ein Lösungsansatz: die beiden Streithähne trennen und in unterschiedlichen Teams einsetzen. Wer selbst Teil des Streits ist, kann mit diesem Vorschlag auch auf seine Führungskraft zugehen. „Wenn jeder seinen eigenen Wirkungskreis hat, gibt es keine Revierkämpfe“, sagt Anke Sommer vom Institut Sommer, das Coaching und Persönlichkeitsentwicklung anbietet. Denn Teams sind erfolgreicher, wenn die Mitglieder unterschiedliche Fähigkeiten und Stärken haben. „Sie können sich ergänzen, statt zu versuchen, sich gegenseitig auszustechen”, so Sommer.
Wer sich selbst in einem Wettbewerb mit Kollegen befindet, sollte sich mehr auf eine bestimmte Nische konzentrieren, als auf der gleichen Welle wie der rivalisierende Kollege zu schwimmen. Wer seine Kompetenz in Nischen aufbaut, wird in Teilen unverzichtbar und hat mit wenig Konkurrenz zu kämpfen.
Die wichtigen Schlüssel: Ergänzung und Verbesserung
„Grundsätzlich ist ein Wettbewerb wenig effektiv, weil es immer einen oder mehrere Verlierer gibt”, sagt Sommer. Stattdessen sollte man sich lieber auf die Prinzipien Ergänzung und Verbesserung konzentrieren. Diese Herausforderung müssen vor allem Führungskräfte bei der Zusammenstellung der Teams berücksichtigen.
Doch was ist, wenn eine Rivalität unausweichlich scheint, beispielsweise im Rennen um eine offene Führungsposition? Dann plädiert Timo Müller für den fairen und transparenten Wettbewerb. Nur wenn die Qualifikationen für solch eine Stelle klar kommuniziert seien, könne ein Wettstreit sachlich und nicht gleich persönlich ablaufen.
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