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Mitarbeiter der Logistik(c) Getty Images

02.10.2024 JP

Mitarbeitermangel in Logistik und Produktion überwinden

Kaum ein produzierendes Unternehmen kommt ohne zumindest kurzfristige Lagerhaltung klar. Und um die Produkte herstellen zu können, benötigt es benötigt Mitarbeitende in der Produktion. Waren herzustellen ist somit bereits ein komplexes Konstrukt, das meist personalintensiv ist und daher viele Jobs erfordert. Ein Job in der Logistik oder Produktion heute sehr zukunftssicher, das Aufgabenfeld ist ein vielfältiges. Es gibt unterschiedlichste Bereiche, vom Berufskraftfahrer über Fachkraft für Lagerlogistik bis hin zu Managerpositionen gibt es eine Menge Rollenbeschreibungen. Der Bedarf an Personal ist somit hoch, andererseits gibt es nicht genügend qualifizierte und engagierte Arbeitssuchende. Welche Probleme dabei eine Rolle spielen und wie man als Unternehmen dennoch neues Personal findet, wird im Folgenden thematisiert. 

Die Logistikbranche hat ein Imageproblem 

Im Alltag begegnen uns die vielen Lkws auf den Straßen, die Staus und Unfälle verursachen, wir nehmen die Paketboten wahr, die zu spät kommen, das Paket kaputt abliefern oder Sturmklingeln, um für den Nachbarn etwas loszuwerden. Die öffentliche Wahrnehmung der Logistikbranche ist nicht gerade positiv behaftet und prägt das Image der Branche.  

Die Chancen, die ein Job in der Logistik mitbringt, gehen so häufig unter. Es wird oft an monotone Lagerarbeit und Lieferfahrten gedacht, nicht aber an die Vielfalt an Aufgaben, die tatsächlich anfallen. Die Branche bietet im Querschnitt in Unterfranken und am Obermain gute Weiterbildungsmöglichkeiten, Karrierechancen und beinhaltet spannende Bereiche.  

Eine Sorge spielt ebenfalls eine Rolle: Aufgrund laufender Digitalisierungsprozesse innerhalb der Logistik und Produktion haben Arbeitnehmende in der Branche oft Angst, durch Robotik und KI ersetzt zu werden. Sie bauen bei künftigen Bewerbungen eher auf andere Berufszweige. Unternehmen müssen also besonders darauf achten, dass sie als moderne Branche wahrgenommen werden, die digitale Prozesse einsetzt, aber auch zukunftssichere Arbeitsplätze anbietet.  

Attraktivität eines Arbeitgebers in der Logistik 

Alleinige Zusatzleistungen, wie gute Vergütungsmodelle, Prämiensysteme oder betriebliche Altersvorsorge sind laut einer Studie des Instituts für Verkehrsplanung und Logistik der Hamburger Universität nicht besonders ausschlaggebend für die Attraktivität eines Arbeitgebers.  

Heutzutage spielt die soziale Verantwortung des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitenden die entscheidende Rolle. Das bedeutet, der Fokus der Arbeitssuchenden liegt auf den Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, einem guten Betriebsklima, der Nachhaltigkeit des Unternehmens, einer ausgewogenen Work-Life-Balance und ähnlichem. 

Gute Ansatzpunkte und Anreize bei der Mitarbeitersuche sind beispielsweise die Finanzierung des Führerscheins für den Lkw, flexible Arbeitszeiten anzubieten oder Teambuilding-Maßnahmen durchzuführen.  

Ein regionales Beispiel: Das Logistikunternehmen Pabst Transport aus Gochsheim gewährt Mitarbeiter:innen einige attraktive Leistungen. Übersichtlich aufgezählt, begeistert das Angebot schnell. Ausgewogene Work-Life-Balance dank flexibler Arbeitszeiten, intensive Einarbeitung, individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten und viele Benefits, darunter Team- und Mitarbeiterevents, Fahrrad-Leasing, interkulturelle Angebote und eine Pabst-App zur Informationsvermittlung und Kommunikation.

In männerdominierten Branchen vermehrt auf Diversität (Diversity) setzten 

Ein weiterer zentraler Faktor ist Diversität. Die eher männlich dominierte Branche sollte sich bemühen, auch weiblich gelesene Personen, Mitarbeiter mit Behinderung, ältere, sowie verschiedene Ethnien und sexuelle Orientierungen anzusprechen. So fühlt sich eine größere Gruppe an Arbeitnehmenden angesprochen und die Attraktivität des Unternehmens steigt. 

Spezifisch bedeutet das, bei einer Stellenanzeige auf geschlechtsspezifisches Nomen zu verzichten, wenn alle Geschlechter angesprochen werden. Eine divers geprägte Sprache impliziert mehr Personen. Die Berufsbezeichnung sollte geschlechtsneutral sein, und die Wahl der Worte sollte angepasst sein. Sollen Arbeitssuchende aller Altersklassen angesprochen werden, ist eine junge und energetische Wortwahl nicht optimal – es muss eine gute Mischung gefunden werden. 

Bei Logistik-Unternehmen in der Region wird häufig noch auf Doppelnennungen verzichtet - ein Ansatz, nachzubessern.

Emotionale Verbindung aufbauen 

Um gleich eine emotionale Verbindung zwischen Arbeitssuchendem und Unternehmen aufzubauen, sollten in Stellenanzeige Bilder eingebaut werden, die diverse Personen und Aufgabengebiete zeigen. So erhalten die Suchenden einen optimalen Einblick in das Unternehmen, und können sich selbst in die Lage des Arbeitnehmers versetzten. 

Eine weitere Möglichkeit, um Menschen auf einer persönlichen Ebene zu erreichen, ist das Erzählen von Geschichten des Unternehmens. Dabei kann es sowohl um den Aufbau des Unternehmens gehen als auch um spezifische Geschichten von Mitarbeitenden. Was schätzen diese an ihrem Beruf? Wie hat sie das Unternehmen erreicht? Wie ist der Umgang im Kollegium? Mithilfe von Zitaten und Bildern, baut sich so schnell eine emotionale Verbindung auf. 

Mit gutem Beispiel geht Pabst Logistik voran, die beim Öffnen des Karrierebereichs viele Bilder zeigen. Hier erhält man Einblicke in die Teamaktivitäten des Unternehmens, sieht eine Weiterbildung aussieht und erhält so spannende Einblicke in das Unternehmen und das möglicherweise zukünftige Team. Auch einen Rundgang durch das Bürogebäude können Interessierte virtuell machen. So kann sich schnell einen Eindruck gemacht werden, ob das Arbeitsumfeld passend für einen ist. 

Mithilfe von Social Media neue Mitarbeiter:innen gewinnen 

Die Stellenanzeige dahin zubringen, wo sich die Zielgruppe aufhält, ist heutzutage Pflicht. Durch Anzeigen in den sozialen Netzwerken, wie Instagram, TikTok und LinkedIn, erreicht man nicht nur aktiv Arbeitssuchende, sondern auch passive Kandidat:innen, die gegebenenfalls bereit sind Ihren Job zu wechseln. Im Vergleich zu anderen Branchen ist produzierendes Gewerbe und Logistik in den sozialen Medien bisher noch nicht wirklich präsent. 

Die Geis Gruppe geht als regionales Beispiel einen vorbildlichen Weg. Auf Instagram werden regelmäßig Einblicke in Teamaktivitäten geboten, Mitarbeitende vorgestellt und so eine tolle Verbindung zu Arbeitssuchenden aufgebaut. Auch besonders für junge Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, ist die Präsenz in den sozialen Medien optimal. Das Interesse an dem Unternehmen wird sicherlich durch die Einblicke geweckt. 

Bedeutung des Gehalts für künftige Mitarbeitende

Eine große Rolle spielt abschließend das Gehalt, zeigen Auswertungen über die Suchanfragen auf Google. So suchen sehr viele Menschen nach einer Einordnung von Gehältern in Jobs der Logistik und Produktion. Die Jobs kämpfen mit dem Stigma, eher schlecht bezahlt zu sein. Hier grobe Richtwerte: Je nach Position, Qualifikation, Firmenart und Größe, sowie einigen weiteren Faktoren, variiert das Gehalt stark. Der Normalverdiener verdient im Monat etwa 3.314 Euro (brutto), das monatliche Gehalt liegt zwischen 2.500 (brutto) bei unqualifizierten Stellen und rangiert bis zu 6.500 Euro (brutto) bei einer Spitzenposition. Wie überall in der freien Marktwirtschaft ist das Gehalt jedoch Verhandlungssache und variiert deshalb je nach Berufserfahrung und Verhandlungsgeschick stärker. 

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