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Resturlaub(c) Getty Images

10.07.2024 JP

Vorbild Adidas: Sollte Unterfranken neue Wege beim Resturlaub einschlagen?

Ein anstrengendes Arbeitsjahr geht zu Ende und das Urlaubskonto ist noch reichlich gefüllt. Eigentlich gut oder? Schnell noch ein paar Tage abbauen, ist da meistens das Motto. In vielen großen Unternehmen Deutschlands muss der Resturlaub für gewöhnlich noch vor Jahresende genommen werden, in Ausnahmefällen ist noch bis Ende März Zeit.

Adidas setzt auf „MyTime“-Konten

Eine innovative Lösung für den Resturlaub hat Adidas gefunden. Der fränkische Sportartikelhersteller hat 2011 für seine Mitarbeiter sogenannte „MyTime“-Konten eröffnet. Auf diese Langzeitkonten können bis zu acht Urlaubstage pro Jahr übertragen werden, so eine Sprecherin der AG mit Hauptsitz in Herzogenaurach.

Die noch zur Verfügung stehenden Tage könne man in Geld umwandeln und für längere Freistellungen nutzen. Zum Beispiel für Familienausflüge oder die Weiterbildung. Jedoch gilt die Regelung nur für die rund 7.700 Adidas-Angestellten in Deutschland.

Warum ein Angebot wie "MyTime" sinnvoll ist

Heutzutage werden Karriere und Arbeit von unterschiedlichen Lebenssituationen und Prioritäten beeinflusst. Alternativen wie „MyTime“-Konten können Mitarbeiter entlasten und unterstützen diese bei verschiedenen Lebenssituationen. Falls Mitarbeiter die Firma vorher verlassen, könnte das „MyTime“-Geld entsprechend unterstützen.

Auch die FDP setzt sich für die Idee eines Langzeitkontos ein. Nicht nur Resturlaub, sondern auch Überstunden und Boni sollte man ansammeln können. Mit dem Flexi-II-Gesetz gibt es dafür sogar schon eine gesetzliche Grundlage. Jedoch sehen viele Betriebe dabei vor allem organisatorische Schwierigkeiten und auch die Rückstellungen für nicht genommene Urlaubstage schrecken ab.

Der Gesetzgeber hat gewisse Vorgaben

Das Bundesurlaubsgesetz sieht vor, dass der Jahresurlaub im laufenden Kalenderjahr abgebaut wird. Regelmäßiger Erholungsurlaub sei eine wichtige Maßnahme, um Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Arbeitnehmer zu erhalten. Daher wird das Ansparen von Urlaubstagen laut Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) als nicht sinnvoll angesehen.

Wie letztendlich mit den Urlaubstagen umgegangen wird, können Unternehmen selbst entscheiden. Generell gibt es aber Bedingungen, die für den Urlaubsübertrag erfüllt werden müssen. Die gesetzlichen Regelungen sehen vor, dass Urlaubstage ins neue Jahr übertragen werden können, wenn persönliche oder aber dringende betriebliche Gründe vorliegen. Sind diese nicht gegeben, können nur Ideen wie „MyTime“ einen freien Urlaubsübertrag gewährleisten.

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